Die italienische Orgel in der Kapelle der Lindenkirche

In der Kapelle der Lindenkirche steht eine ganz besondere Orgel: das 1992 von Patrick Collon (Brüssel) gebaute Instrument ist klanglich und technisch ein Nachbau einer typischen italienischen Orgel des 18. Jahrhunderts. Ganz konkret orientiert sie sich an der 1732 von Giovanni Battista Piaggia erbauten Orgel in der Kirche Santa Maria Gloriosa der Frari („Frari-Kirche“) in Venedig, ohne sie aber 1:1 zu kopieren.

In der Kapelle der Lindenkirche steht eine ganz besondere Orgel: das 1992 von Patrick Collon (Brüssel) gebaute Instrument ist klanglich und technisch ein Nachbau einer typischen italienischen Orgel des 18. Jahrhunderts. Ganz konkret orientiert sie sich an der 1732 von Giovanni Battista Piaggia erbauten Orgel in der Kirche Santa Maria Gloriosa der Frari („Frari-Kirche“) in Venedig, ohne sie aber 1:1 zu kopieren.

Die Orgel besitzt ein Manual und ein angehängtes Pedal mit insgesamt zehn Registern. Typisch für italienische Orgeln dieser Zeit ist die sogenannte „kurze Oktave“: die tiefsten Basstöne bilden keine vollständige Tonleiter, es fehlen die Töne cis, dis, fis und gis. Ebenfalls typisch ist die Stimmung: die Orgel ist mitteltönig gestimmt. Das heißt, die „normalen Tonarten“ wie C-Dur und F-Dur klingen besonders rein, während weit entfernte Tonarten wie As-Dur sehr unsauber klingen und somit nicht spielbar sind.

Beide Charaktere bedeuten zwar auf der einen Seite eine Einschränkung des Repertoires, das auf dieser Orgel spielbar ist. Auf der anderen Seite erklingt auf ihr alte Orgelmusik aus Italien, Süddeutschland und Österreich auf der Collon-Orgel vermutlich genauso, wie sie vor ca. 300 Jahren geklungen hat.

Die Disposition der Orgel finden Sie hier
 

Klicken Sie auf das Mikro. Kreiskantor Matthias Schmelmer spielt „Elevazione“ von Abate Antonio Botti (1766-1799) an der italienischen Orgel in der Kapelle der Lindenkirchengemeinde Berlin-Wilmersdorf.